16. Dezember 2022
Ruth Brand wird Bundeswahlleiterin
Neue Bundeswahlleiterin folgt zum 1. Januar 2023 auf Georg Thiel
Das Statistische Bundesamt (Destatis) bekommt zum 1. Januar 2023 eine neue Leitung: Der Bundespräsident hat am 15. Dezember 2022 Dr. Ruth Brand zur Nachfolgerin des bisherigen Präsidenten Dr. Georg Thiel, der zum Jahresende 2022 in den Ruhestand geht, ernannt. Die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin war bereits in den Jahren 2001 bis 2020 im Statistischen Bundesamt tätig, zuletzt als Leiterin der Abteilung „Gesundheit, Soziales, Bildung und Private Haushalte“. Seit April 2020 leitet sie das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums (BMI). Nun kehrt Ruth Brand als zweite Präsidentin in der fast 75-jährigen Geschichte des Statistischen Bundesamtes zurück. Ruth Brand wird ab 1. Januar 2023 auch das Amt der Bundeswahlleiterin übernehmen – ein Amt, mit dem die Präsidenten beziehungsweise Präsidentinnen des Statistischen Bundesamtes bereits seit 1953 betraut werden. Als Bundeswahlleiterin ist Brand verantwortlich für die ordnungsgemäße Organisation und Durchführung der Wahlen zum Europäischen Parlament und zum Deutschen Bundestag und ist als Präsidentin des Statistischen Bundesamtes auch Mitglied der Wahlkreiskommission.
Der scheidende Präsident und Bundeswahlleiter Georg Thiel wurde im Oktober 2015 zunächst zum Vizepräsidenten der Behörde und stellvertretenden Bundeswahlleiter berufen, im November 2017 schließlich zum Präsidenten des Statistischen Bundesamtes und zum Bundeswahlleiter ernannt. In seiner Zeit als Präsident und Bundeswahlleiter fielen die Europawahl 2019 und die Bundestagswahl 2021. Ruth Brand wird nach Hildegard Bartels, die von 1972 bis 1980 das Amt leitete, die zweite Frau an der Spitze des Statistischen Bundesamtes und der Bundeswahlleitung sein. Sie wird die zwölfte Person als Präsidentin oder Präsident in der fast 75-jährigen Geschichte der Behörde sein, die an den Standorten Wiesbaden, Bonn und Berlin gut 2.400 Mitarbeitende zählt, und die dreizehnte Person als Bundeswahlleiterin oder Bundeswahlleiter.
Brand begann ihre berufliche Karriere an der Universität Hannover, bevor sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der damaligen Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg wurde. Im Jahr 2001 folgte der Wechsel ins Statistische Bundesamt nach Wiesbaden, wo sie sich zunächst der faktischen Anonymisierung von statistischen Einzeldaten widmete. Danach war sie viele Jahre in der Landwirtschaftsstatistik am Standort Bonn tätig, bevor sie die Leitung der sowohl in Wiesbaden als auch in Bonn ansässigen Abteilung „Gesundheit, Soziales, Bildung und Private Haushalte“ übernahm. Hier setzte sie sich unter anderem für eine stärkere Standardisierung der Statistikproduktion ein und trieb die Modernisierung der Statistik voran.